Buchreihe, Fantasy, Loewe, Rezension

Hush – Verbotene Worte von Dylan Farrow

Das Cover: Es ist wirklich wunderschön aber passt meiner persönlichen Meinung nach nur gering zum Inhalt. Weder Shae noch sonst eine Dame ist Rothaarig :) Aber von der Gestaltung her, der Farbwahl und dem Motiv her ist es für mich dennoch gelungen und sieht in Wirklichkeit noch viel schöner aus als auf den Bildern.
Handlung: In einer Welt in der es ein schnelles Ende mit einem nehmen kann wenn man die verbotenen Wörter oder Gegenstände benutzt, gepaart mit Barden, das hat mich schon richtig neugierig auf das Buch gemacht. Und ja, es hat auch sehr gut angefangen. Nur gibt es ein paar Sachen die mich persönlich beim Lesen ein wenig gestört haben.

Shae lebt ein sehr eingeschränktes und entbehrungsreiches Leben am Dorfrand. Sie und ihre Mutter wurden aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen, was im Hinblick auf den ganzen Lebensstil dort echt schlimm ist. Und vielleicht liegt es ja an dem fehlenden sozialen Kontakt zu andren das Shae an manchen Stellen nicht unbedingt klug vorgegangen ist. Oft ging sie ein wenig unbedarft an alles heran, selbst an richtig gefährliche Situationen. Aber nicht nur sie handelte teilweise seltsam, sondern auch Mads ihr Kindheitsfreund. Man hat als Leser viel zu wenig von ihm gewusst um sein Handeln nachvollziehen zu können. Von daher wirkte es auf ich teilweise unverständlich und übereilt. Vielleicht lag es auch daran das ich nicht mit ihm „warm“ wurde das ihm einfach die Tiefe fehlte. Zum Glück gibt es aber noch Charaktere wie Ravod und Kennan, die für mich das Ganze dann wieder ein wenig gerettet haben. Ravod ist geheimnisvoll und hütet sein Geheimnis, Kennan wirkt distanziert und kühl, bietet aber genug interessantes, so das man neugierig auf sie und ihr Tun ist. Wohin gegen Mads Motive oft unglaubwürdig rüberkamen.

Unglaubwürdig sind leider auch ein paar Dinge die mich im weiteren Buchverlauf etwas gestört haben. Oft begab sich Shae in Gefahrensituationen ohne jedoch wirkliche Konsequenzen dafür hinnehmen zu müssen. Ihm Gegenteil, es lief einfach immer alles glatt und sie hatte sich fast nie für ihr Tun zu verantworten. Das hat für mich, dem Buch leider ein wenig die Glaubwürdigkeit geraubt und tolle Szenen zerstört. Hier hätte man durchaus noch ein wenig Spannung und Tiefgang hineinbringen können.

Versteht mich nicht falsch, mir hat das Buch gefallen, aber es sind auch Punkte wie zum Beispiel der Weg zum Hohen Haus, der eigentlich für Shae gefährlich war, der aber komplikationslos und zudem recht schnell von statten ging, die mich ein wenig gestört haben. Hier hätte die Autorin noch ein wenig für Spannung sorgen können. Am Schreibstil lag es jedenfalls nicht, dieser hat mir mit seinen schönen Beschreibungen und der leichten Erzählsprache gut gefallen. Auch mit der Figur von Imogen gelang eine kleine Überraschung die ich so nicht vermutet hätte. Und gegen Buchende konnte die Geschichte noch etwas an Fahrt aufnehmen und hat die Weichen für Band zwei gestellt. Was mir hingegen sehr gut gefallen hat, war die Thematik und die Umsetzung. Manche Wörter und Gegenstände galten als verboten und die Menschen hielten sich penibel daran, sie nicht zu benützen. Hier konnte man sehr gut erkennen, was für eine Macht Worte haben können. Auch diese welche man nicht aussprechen darf, denn jeder im Dorf wusste das es Folgen haben wird, tut man es trotzdem. Mich hat nur gewundert das sich keiner groß gewagt hat, das alles zu hinterfragen, aber wenn man so aufwächst und es nicht anders kennt, glaubt man wohl auch fest daran. Das fand ich wirklich gut rübergebracht. Und auch hier bieten noch mindestens eine Figur, die ich hier nicht erwähnt habe, Stoff um im nächsten Buch noch eine größere Rolle zu spielen. Da diese Figur in Shaes Dorf eine wichtige Stelle bekleidet. Ich will aber nicht zuviel verraten, das dürft ihr gerne selber lesen.

Ja, es ist eine Menge die ich kritisiert habe, aber trotzdem habe ich die Geschichte gemocht. Mir gefällt die Idee und das Setting echt sehr gut und auch die Umsetzung ist bis auf meine genannten Punkte gut gelungen. Die Welt, so kühl und abweisend sie im Buch auch ist, wird gut dargestellt und man kann mit Shae hoffen das sich alles noch zum Guten wendet. Auch die Magie und die „Verzauberung“ fand ich gut gelungen. Ein wenig mehr Tiefgang und Spannung hätte dem Ganzen gutgetan, trotzdem wurde ich mit der Geschichte gut unterhalten. Nun bin ich jedenfalls neugierig wie es im nächsten Band weitergehen wird.

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