Schauerfantasy ist ein für mich neuer Begriff, deshalb war ich auch sehr neugierig wie der Autor die beiden Genre miteinander verbindet.
Hier zunächst um was es überhaupt geht: Vier sehr unterschiedliche Musiker reisen gemeinsam zu einem Konzert. Ihr Zielort ist das mittelalterliche Städtchen Laaberau, in dem sie auftreten wollen. Doch schon unterwegs stellen die vier schnell fest, das dass Böse längst nicht verschwunden ist. Und so macht sich das ungleiche Team daran sich um die Aufklärung der Morde zu kümmern.
Hier habe ich mich unweigerlich an die Bücher von Tad Williams erinnert gefühlt, denn die ersten rund fünfzig Seiten geht es sehr friedlich und eher beschaulich zu. Wir lernen die Charaktere gut kennen, es wird aber auch sehr viel bis ins kleinste Detail beschrieben was nicht so nötig gewesen wäre. Da der Autor damit aber Atmosphäre und Stimmung erzeugen konnte, werte ich das nicht negativ. Die Spannung war zunächst noch nicht greifbar, allerdings wurde sie dann langsam eingeführt und ab dem Fund der ersten Leiche, hat sie sich auch gut gesteigert.
Was mich persönlich teilweise ein wenig gestört hat waren die zu ausschweifenden Beschreibungen der täglichen Routine der Helden. Hier wurde es mir recht schnell ein wenig langweilig. Hier wäre weniger mehr gewesen. Ansonsten wurden die einzelnen Figuren aber auch gut ausgearbeitet und man hatte eher das Gefühl das man einen Film schaut als das man ein Buch liest. Wenn man jedoch Fan von Pen und Paper Spielen wie Das schwarze Auge oder Dungeons und Dragon ist, kann man sich hier schon recht wohlfühlen. Ich selbst habe ein wenig gebraucht um in die Welt einzutauchen, aber es ist mir dennoch gelungen.
Die Charaktere sind auch sehr individuell. Hier mochte ich es, das sie zwar alle Musiker sind, aber jeder für sich seine Eigenart hat. Vor allem war hier der Elf nicht so wie man es aus den meisten Fantasybüchern kennt, sondern hat sich auch nicht so nach Klischee verhalten, was es natürlich spanender macht. Auch die weibliche Figur war recht gut getroffen, auch wenn ich mit ihr nicht so richtig warm geworden bin.
Der Schauer Part war gut getroffen, auch wenn der Plot mittendrin ein wenig aus dem Ruder gelaufen ist. Einige Fragen wurden nicht geklärt, aber ich denke das hat sich der Autor dann für die folge Bände offen gelassen. Hier hat mir besonders der Kontrast zur Fantasy Handlung am Anfang gefallen. War es da eher beschaulich und friedvoll, gab es im Dämonischen Sektor nichts zu lachen. Und auch nicht jeder Charakter den man im Buch getroffen hat, ist immer so aufgetreten wie man dachte. Hier gab es schon einige Überraschungen.
Ein eher ungewöhnlicher Fantasyroman der aber seinen Charme hat. Man sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen und dem Buch eine Chance geben. Es bracht ein wenig um in Fahrt zu kommen, aber dann ist es ein solider und auch interessanter Roman mit ungewöhnlichen Figuren und einem spannenden Genre-Mix.