Zur Geschichte: Merle ist siebzehn und wächst eher abgeschieden mit ihrer Mutter und ihrem Vater im Moor auf. Eigentlich führt sie ein ruhiges Leben, bis auf die Tatsache, das sie ihre Mutter dank ihrer Krankheit für Irre hält. Besuche ihres Jugendfreundes wecken in ihr immer mehr den Wunsch auch mal andere Gefilde zu erkunden und so bricht sie nach einem Vorfall auf. Das sie dabei in zahlreiche brenzliche Situationen gerät ist klar. Zum Glück lernt die Kenai kennen, der ihr bei einigen Dingen eine große Hilfe ist. Im weiteren Buchverlauf muss sie lernen zu vertrauen und auch ein Stück Erwachsener zu werden. Mehr will ich jetzt auch gar nicht verraten, denn die Geschichte um Merle ist nicht nur ihre Reise, nach Dalsburg. Das ihre Mutter den „Fluch“ hat bringt Merle komplett aus der Bahn. Und so ist es nicht sehr verwunderlich das sie zunächst einmal zu Vertrauten Personen fliehen will, bei denen sie sich sicher fühlt. Das ihre Reise keine leichte werden wird, wird einem beim Lesen schnell klar. Ebenso das die Gabe noch eine große Rolle spielen wird.
Zu den Charakteren: Merle ist ein wenig eigensinnig, mutig und misstrauisch. Angesichts ihrer Lage und ihren Erlebnissen ist das auch kein zu großes Wunder. Trotzdem muss man sich mal vorstellen wie es für jemanden ist der immer behütet und eher abseits mehrer Menschen aufgewachsen ist, und der nun alleine in eine Stadt reisen will. Unterwegs lauern zahlreiche Gefahren und Merle findet schnell Anschluss. Hier hat mir vor allem gefallen da sie keine Heldin ist die gleich alles kann. Sie hat Ängst, Wünsche und auch Sorgen. Das machte sie für mich zu einer sympathischen Figur. Kenai fand ich auch gleich toll. Er wirkt ein wenig geheimnisvoll ist aber für Merle ein guter Begleiter. Ob Merle ihm vertrauen kann dürft ihr selber nachlesen.
Skip ist Merles Jungenfreund und auch ihn konnte ich gut leiden. Er ist genauso wie man sich einen guten Kumpel vorstellt, auch wenn Merle ganz andere Gefühle für ihn zu hegen scheint. Er kam mir ein klein wenig distanziert vor, aber das wird im Buchverlauf schnell aufgelöst.
Über den Schreibstil kann ich auch nicht meckern. Ich bin schnell durch die Seiten geflogen und war am Ende ein wenig enttäuscht als das Buch zu Ende war. Die Autorin schreibt in leicht leserlichen Sätzen und malt mit Worten tolle Bilder.
Merles Abendteuer geht weiter, denn das Buch endete mit einem sogenannten Cliffhanger. Was für mich als Leserin ganz ok ist, ich hätte aber sowieso weitergelesen, denn ich bin neugierig wie es mit Merle, Kenai und Co weitergeht. Der rote König tritt zwar nicht sehr in den Vordergrund des Buches, schwebt aber wie eine Spinne in ihrem Netz über der Geschichte und man spürt das er präsent ist und alles auf ihn zuläuft. Ich bin Merle gerne gefolgt und werde es auch weiterhin tun. Die Geschichte ist spannend und hat einige interessante Wendungen. Die Geschichtsidee hat auf jeden Fall Potential.