Normalerweise gebe ich nicht so viel auf Vergleiche wie das Buch ist wie „Die Königsmörder-Chronik“ ect. Aber hier hat mich vor allem die Hauptperson sehr stark an Patrick Rothfuss`s Kvothe erinnert. Das sind aber auch schon die einzigen Gemeinsamkeiten. Eine weitere Kritik ist für mich dieses lästige Fußnotenzeugs am Ende jeder Buchseite. Das hat mich wirklich unheimlich genervt und auch immer wieder aus dem Lesefluss gerissen. Dazu kommt, das die Geschichte jeweils aus Klaues und Kihrins Sicht geschrieben ist, so das man als Leser sich erstmal ein wenig orientieren muss. Das fällt allerdings anhand der schönen und leicht leserlichen Erzahlsprache der Autorin nicht sonderlich schwer.
Zur Handlung:
Wir lernen Kihrin als sechzehnjährigen kennen, der sich als Dieb seinen Unterhalt verdient und in einem sogenannten „Samthaus“ lebt. Was das ist möchte ich nicht allzu breit erklären, es handelt sich dabei um eine Art Rotlich-Etablissement. Er ist sehr geschickt und macht gute Umsätze. All das erfahren wir, während Kihrin im Gefängnis sitzt und mit der Gefängniswärterin „Klaue“ redet. Wir erfahren von seinem Verkauf auf dem Sklavenmarkt, bei dem er für eine unglaubliche Summer verkauft wurde. Und im weiteren Buchverlauf erfahren wir, das der Junge Kihrin nicht einfach nur ein gewöhnlicher Straßendieb ist der sich nebenbei auch mit Musik über Wasser halten könnte, sondern ein Spross aus dem Adelshaus, der die Aufmerksamkeit eines Drachen auf sich zieht. Dem aber nicht genug, gerät er in die Intrigen des Adelshauses und mehr als einmal ist ist sein Leben in Gefahr.
Hier hat die Autorin das Rad nicht neu erfunden, sondern aus bereits bekanntem eine eigene Geschichte gebastelt die durchaus unterhalten kann, wenn man von ein paar Dingen absieht die mich persönlich sehr gestört haben. Das Kihrin zum Beispiel fast immer alles gelingt, das er zum lernen nie besonders lange braucht und das er sich so manches mal wie ein Erwachsener statt ein sechzehnjähriger benimmt, machte mir den das Buch ein wenig madig. Das kam mir einfach viel zu unglaubwürdig herüber.
Toll fand ich bei der Handlung das hier aber trotzdem viel Wert auf Überraschende Wendungen ect. Wert gelegt wurde. Man musste oft schon gut mitlesen um bei den zahlreichen Figuren nicht den Überblick zu verlieren.
Die Charaktere:
Kihrin ist für mich ein Charaktere bei dem ich die ganze Zeit mit mir gerungen habe ob ich ihn nun mag oder nicht. Das Problem dabei war einfach das er mir nicht wie ein sechtzehnjähriger sondern wie ein erwachsener Mann vorkam. Das war zum Glück nicht immer so, aber doch schon oft genug um es zu bemerken. Ich wurde bis zum Buchende nicht richtig mit ihm war. Da mochte ich seinen „Bruder“ Galen lieber und auch Teraeth konnte ich gut leiden. Zum Glück gab es aber auch Figuren die ich so richtig hassen konnte und da hat es Darzin ganz klar an die Spitze der TopTen geschafft.
Ich habe jetzt einiges an Kritik geschrieben aber ich möchte auch ehrlich meine persönliche Meinung schreiben, wenn ich ein Buch lese das mich nicht hundertprozentig überzeugt hat, dann sage ich das auch. Hier gibt es aber auch einige Dinge die mir gut gefallen haben. Die Geschichte an sich ist toll erzählt und auch spannend, es gibt Mord, Action, Drachen und Magie- also alles was das Fantasyherz begehrt. Aber es gibt auch ein paar Dinge die mich persönlich gestört haben. Trotzdem freue ich mich schon auf die nächsten Teile, denn ich bin mir sicher, das es noch einiges an Potential in dieser Buchreihe zu finden ist.