Belssing, Fantasy, LeseHighlight 2020, Rezension

Das sternenlose Meer von Erin Morgenstern

Student Zachary Ezra Rawlins liest für sein Leben gerne. Als der Student eines Tages in der Bibliothek ein Buch ohne Verfasser findet ist er geschockt, denn dadrin steht sein ganz persönliches Kindheitserlebnis. Fast Wort für Wort und schon bald gibt es für ihn die Gewissheit das dieses Buch etwas ganz besonderes ist. Und damit beginnt ein, meiner Meinung nach wirklich wunderschönes Buch das uns Leser in die Welt der Geschichten und Bücher entführt. Denn hinter dem sternenlosen Meer steckt soviel das es nicht mit einfachen Sätzen erklärt werden kann. Dafür gibt es in der Geschichte um Zachary herum eine Menge Geschichten die alle miteinander verwoben sind.
Als ich zu Lesen begonnen habe war ich zunächst auch ein wenig verwirrt. Lesen wir doch zuerst über die Hauptperson Zachary und werden dann mit einer Geschichte eines Mädchens und eines Piraten ein wenig in eine andere Richtung geführt. Liest man aber weiter stellt man fest, das alles seine Berechtigung hat. Es gibt viele dieser kleinen Geschichte die sich um den Hauptplot winden. da wäre zum Beispiel auch die wunderschöne Erzählung mit dem Wirt, die mir sehr gefallen hat. Alles fügt sich erst nach und nach zu allem zusammen und ergibt eine ebenso komplexe wie schöne Handlung. Ich bin wirklich richtig begeistert. Auch von dem wirklich kunstvollen Erzählstil der Autorin. Hier wird mit Bildnissen und Metaphern gearbeitet wie es nur sehr sehr gute Schriftsteller können ohne den Leser total zu verwirren. Alles wird nach und nach klar und man ist als Leser schnell in dieser außergewöhnlichen Welt der Bücher und Geschichten gefangen.
Das weitere kleine Highlight sind für mich die Charaktere. Zachary ist ein netter Kerl der gerne liest, hilfsbereit ist und mit sich und dem Leben zufrieden ist. Trotzdem nimmt er die Herausforderungen die ihm gestellt werden an. Er tut Dinge die er sich vorher nicht träumen ließe und gewinnt auch einiges an Mut dazu. Ich mochte ihn eigentlich schon von den ersten Seiten an. Auch Dorian fand ich sehr interessant. Er tritt geheimnisvoll auf und war mir auch gleich sympathisch.Allegra hingegen stellte ich mir die ganze Zeit wie Cruella de Vil (101 Dalmatiner) vor. Sie mochte ich nicht wirklich. Wobei auch hier der Vergleich wohl passend ist, da die Autorin auch gerne andere Bücher oder Personen daraus zitiert. So zum Beispiel Kat, eine Bekannte Zacharys die ihm einen Slytherin Schal strickt.
Ich werde dieses Buch mit Sicherheit noch einmal lesen, einfach weil es mich so fasziniert und gefesselt hat das ich noch einmal alles erleben möchte. Mir hat dieser ungewöhnliche Aufbau mit den zahlreichen Geschichten super gefallen die sich am Ende zu einer Einheit verbunden haben. Dazwischen blitzt immer wieder die Liebe auf und würzt das Ganze perfekt. Der wortgewandte Schreibstil der Autorin rundet alles ab und macht aus dem sternenlosen Meer eine atemberaubend komplexe und zugleich wunderschöne Geschichte. ich fand es „magisch“ wie sich die Geschichte immer mehr verdichtet hat und man beim Lesen immer mehr erfahren hat. für mich persönlich ist dieses Buch ein kleines literarisches Kunstwerk und auch mein LeseHighLight 2020. Denn es ist so herrlich erfrischend anders. Allerdings ist es kein Buch das man beim Fernsehen lesen sollte, dazu muss man sich dann schon gut auf den Text konzentrieren. Aber für jeden der einmal ein etwas anderes Buch lesen mag, ist es einfach Klasse.

 

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