Ich muss gleich vorweg sagen, ich mag Bücher mit Jäger, übersinnlichem und natürlich Fantasy. Hier hat mir das eine ein wenig gefehlt, aber gleich dazu mehr.
Das Setting fand ich schon mal sehr gelungen. London, Edinburgh und Paris. Was will man mehr? Für meinen Geschmack passen diese Locations optimal für solche Geschichten. Und die beiden Autorinnen haben mit ihrem leicht leserlichen Schreibstil eine tolle Atmosphäre beim Lesen gezaubert. So konnte ich beim Lesen wirklich toll ins Handlungsgeschehen eintauchen.
Die Handlung:
Gleich zu beginne lernen wir Roxy, eine freie Hunterin kennen und ich muss sagen, ich mochte sie sofort. Sie ist eine wirklich klasse Protagonistin wie ich finde. Sie ist mutig, lässt sich nicht beirren und weis einfach was sie will. Dazu ist sie auch kein kleines „Lämmchen“ das sich bei der kleinsten Gefahr hinter dem männlichen Helden versteckt. Das mag ich wirklich sehr.
Roxy erfüllt ihre Aufgabe, Geister einzufangen und zurückzuschicken wirklich mit vollem Einsatz. Dabei trifft sie Shawn, dem sie hilft und der von da an eine wichtige Rolle in ihrem Leben/Team einnimmt. Das Roxy Hilfe braucht, wird schnell deutlich denn sie hat eine Aufgabe zu erfüllen die ihr das Leben kosten kann, wenn sie versagt. Kein Wunder also das sie alles daran setzt ihr Ziel zu erreichen und nebenbei alles zu genießen was nur geht.
Dabei knistert es ganz schön zwischen ihr und Shawn, doch Roxy verliert nie den Blick für das wesentliche und so bleiben die gelegentlichen Szenen in denen es so richtig prickelt ein wenig auf der Strecke, weil es immer wieder zu nichts führt. Da werden also nicht nur Roxy und Shawn an der langen leine gehalten, sondern auch der Leser. Das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch, denn es ist wirklich schön zu lesen und auch die verbalen Schlagabtausche zwischen den beiden oder den anderen Huntern sind ein kleines Highlight und lockern die zum Teil auch traurigen Szenen etwas auf.
Ein wenig mehr Fantasy hätte ich mir gewünscht, die verschiedenen Geisterwesen sind meiner Meinung nach zwar toll ausgedacht, aber relativ leicht zu besiegen. Da könnte noch ein wenig nachgebessert werden. Aber solange die Liebe nicht im Vordergrund der Buchreihe steht, und die Protas einiges zu verlieren haben, ist das für mich in Ordnung.
Die Charaktere:
Roxy: ich empfand sie einfach als tolle Persönlichkeit, sie liebt das Essen und genießt alles in vollen Zügen. Dazu ist sie mutig, schlagfertig, loyal und man kann sich auf sie verlassen. Und wie schon erwähnt mag ich es sehr das sie nicht hinter dem männlichen Helden zurückstecken muss. Eher im Gegenteil. Für mich einer der besten weiblichen Charaktere die ich seit langem gelesen habe.
Shawn: Aww, er ist so ein richtiger Traumtyp. Er ist sehr einfühlsam, loyal und auch verschwiegen. Das Roxy ihm vertraut ist ja nicht selbstverständlich. Er hat seine Erinnerungen verloren und das macht ihn nach wie vor zu einem interessanten Charakter, da er einen Traum hatte, von dem wir noch nicht wissen ob er eine Erinnerung oder ein Traum war.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen weil ich es einfach nicht aus den Händen legen konnte und wollte. Die Handlung um Roxy und Co hat mich einfach viel zu sehr in ihren Bann gezogen. Es war spannend und ich mochte die Figuren, die jede für sich, echt interessant waren. Das Ende fand ich wieder böse, wegen des Cliffhangers, aber ich bin mir sicher das wir im nächsten Band erlöst werden. Neugierig bin ich schon jetzt ob ob wir mehr von Shaw erfahren und wie die beiden andern Hunter so sind. Für mich sind die Midnight Chronicles schon jetzt ein echter Lesegenuss.