Rezension, Scherz, Thriller

Unter der Erde von Stefan Ludwig

Mal entgegen meiner Fantasyliebe heute mal ein Thriller und dieser hat mir wirklich gut gefallen.
Darum geht es:
Elias, ein Typ um die vierzig ist ein eher mittelmäßiger Schriftsteller besucht seinen Opa um dessen Geburtstag mit ihm zu feiern. Er hat ihn seit Jahrzehnten nicht gesehen und auf dem Weg zu ihm hat er einen Unfall, der jedoch nicht von ungefähr kommt. So kommt es das er in Volkow landet und dort stellt er sehr schnell fest das hier nicht alles mit rechten Dingen zu geht. Die Bewohner „kümmern sich umeinander“ und das nimmt man in diesem Dorf extrem ernst. Zunächst erscheinen alle freundlich und fast schon naiv, doch dahinter verbirgt sich eine Fassade die schnell zu bröckeln beginnt und Elias stellt schnell fest das die Menschen hier alles andere als harmlos sind.
Was mir hier besonders gut gefallen hat war zu Beginn die stimmige und schöne bildliche Vorstellung des Ortes. Man konnte beim Lesen förmlich alles vor seinem geistigen Auge sehen und die Wärme fühlen, die der Autor wirklich gut beschrieben hat. Das trifft auch auf die verschiedenen Charaktere zu. Elias ist zum Beispiel der normale Typ von nebenan und kein super toller Held mit einem Hollywoodaussehen. Vielmehr scheint es als kämpft er gerade mit einer Schreibblockade die ihn in Selbstzweifel drängt. Dennoch ist er perfekt für dieses Geschichte, so wirkt er zunächst eher unbedarft, leicht naiv und tatsächlich gelingt es anderen ihn öfter zu täuschen. Aber das passiert auch dem Leser, der dank der gut gezeichneten Figuren des öfteren frägt ist dieser Charakter nun einer der „Guten“ oder eher nicht.
Für mich persönlich war in etwa der Mitte des Buches klar wer in was Verwickelt ist. Trotzdem machte das Lesen richtig Spaß, denn es war spannend und mit manchen Wendungen habe ich nicht gerechnet und wurde überrascht.
Die Charaktere:
Schnell wird klar, Elias muss man mögen ob man will oder nicht. Mir war er eigentlich sympatisch auch wenn ich ihn manchmal für ein wenig zu naiv empfand.Dafür konnte ich andere Figuren wie zum Beispiel Anna viel leichter einschätzen. Sie empfand ich als aufdringlich und unehrlich. Wilhelm war mir unsympathisch, auch wenn ich seine Geschichte, die wir in Rückblenden erfahren, verstehen kann. Trotzdem berechtig das nicht zu dem was er getan hat. Auch so ging es mir mit Kolberg, der mich im ersten Abschnitt noch täuschen konnte. Schnell war mir klar auf welcher Seite er steht und das hat sich auch bewahrheitet. Die Mischung der Charaktere aber hatte im Buch gerade den richtigen Reiz und machte es spannend.
Ich muss ehrlich sagen das ich richtig positiv von dem Buch überrascht wurde. Es war spannend und ich wollte gar nicht erst mit dem Lesen aufhören. Gefallen hat mir auch das man praktisch schon mit-raten konnte wer denn nun mit drin steckt oder was sich nun „Unter der Erde“ verbirgt. Vom Schreibstil her ist es leicht zu lesen und der Autor schafft es immer wieder den Leser bei der Stange zu halten. Ich für meinen Teil fand die Spannung, die Charaktere und die Handlung gelungen. Das war bestimmt nicht mein letztes Buch des Autors.

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