Heyne, Rezension

Die Zarin von Ellen Alpsten

Es gibt viele Bücher über Katharina II aber nur so wenige über Katharina die I, schade eigentlich. Umso mehr war ich neugierig auf die Zarin und ich wurde auch nicht enttäuscht. Ich war mir auch nicht sicher ob ich mich mit einer historischen Geschichte anfreunden kann, aber nach nur wenigen Sätzen war ich mitten in der Geschichte gefangen und konnte und wollte nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Das lag nicht nur am wunderbar bildhaften und leicht leserlichen Schreibstil der Autorin, sondern auch an der ergreifenden Lebensgeschichte der Zarina.
Die Handlung:
Alle die sich mit Geschichte auskennen werden hier sicher nicht gespoilert, wenn ich ein wenig was erzähle. Katharina, die eigentlich Martha heißt lernen wir als junges Mädchen kennen. Sie führt ein armes, aber trotzdem recht glückliches Leben. Jedenfalls sprang mir beim Lesen die pure Lebensfreude von ihr entgegen. Ihr Lebensweg nimmt eine deutliche Wendung als sie beim Wäsche machen auf Wassili trifft. von da an ändert sich für sie alles. Sie kommt in Wassilis Haushalt und lernt die schlechten Seiten ihres Herren kennen. Arbeit und Misshandlungen sind an der Tagesordnung und ein aufbegehren würde den sichern Tod bedeuten. Trotzdem wehrt sich Martha eines Tages und ist zur Flucht gezwungen.
Auf dieser Fluch gerät sie in die Wirren des Krieges und wir einmal mehr Opfer. Aber trotz allen widrigen Umständen kämpft die junge Frau weiter und gibt nicht auf. Schließlich landet sie bei einer Familie die ihr für kurze Zeit eine Familie wird. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer. Wieder scheint alles schlimme über Martha hereinzubrechen, doch es gibt einen Lichtblick. Sie wird gerettet und lernt Zar Peter kennen. von da an ändert sich ihr Leben grundlegend.
Ich muss ehrlich sagen das ich von dieser Achterbahnfahrt ihrer Lebensgeschichte richtig gefangen war. Sie hatte soviel Höhen und Tiefen das ich oft mit ihr gelitten habe. Vor allem der Verlust ihrer Kinder hat mich immer sehr mitgenommen, weil sie so voller Hoffnung war. Und alles was man sich sonst in fiktiven Geschichten  wünscht, wurde einem hier geboten: Liebe, Intrigen und starke Figuren.
Die Charaktere:
Martha mochte ich auf Anhieb. Ich weis nicht wieso aber als ich sie als junges Mädchen kennenlernte, mochte ich sie schon umso mehr fand ich es spannend ihrer Geschichte zu folgen. Es las sie zunächst wie der blanke Horror und sie tat mir oft richtig leid. Ich litt und fühlte mit ihr, hoffte mit ihr auf eine bessere Zeit und als diese dann kam, habe ich mich mit ihr gefreut. Sie war eine starke Figur die mit Wünschen und Sehnsüchten daher kam und sich immer an ihre Hoffnung geklammert hat. Sogar als es so aussah als wäre die Liebe des Zaren für sie erloschen. Auch die anderen Figuren im Roman waren sehr lebhaft und interessant. So war für mich der Zar, zwar grausam aber auch ein Stück liebenswert.
Die Zarin ist ein wahnsinnig schönes und nahe gehendes Buch. Ich hätte nie gedacht das mich ein historischer Roman so in seinen Bann ziehen kann. Aber ich konnte und wollte einfach nicht zu lesen aufhören. Es hat mich komplett abgeholt und ich konnte mit Martha/Katharina leiden, hoffen und lieben. Das war für mich beim Lesen einfach klasse und ich hatte oft das Gefühl einen Film vor Augen zu haben, so gut konnte ich mir alles Vorstellen. mich hat ihr Schicksal sehr bewegt und ich würde gerne noch mehr von Katharina I lesen. Ein richtiges Lese-Highlight zum Ende des Jahres.

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