cbj, Liebe, Love/Liebe, Rezension

Tokioregen von Yasmin Shakarami

Hier hat mich der Inhaltstext gleich gefangen genommen. Nicht nur weil ich Japan liebe, sondern auch wegen Malu die eine sehr traurige Vergangenheit zu bewältigen hat. Ob mir das Buch gefallen hat erfahrt ihr sofort. Zunächst ein wenig zum Inhalt:

Für Malu ist Tokio der Ort an dem sie neu anfangen will. Sie will ihr Leben wieder zurück und dazu muss sie weit weg von Deutschland einen Neuanfang machen. Und dieser verlangt von dem jungen Mädchen einiges. Denn schon bei ihrer Ankunft stößt sie auf das erste Problem. Sie findet sich auf dem großen Gelände auf dem sie ihre Gastfamilie treffen soll nicht zurecht. Dazu muss sie all ihren Mut zusammennehmen und fremde nach dem Weg fragen. Eine erste Hürde, die Malu schließlich meistert. Schon da bemerkt man als Leser, wie schwer es Malu allgemein hat sich wieder ins Leben zurück zu kämpfen, von dem sie sich sehr abgeschottet hat. Das hat natürlich auch einen Grund, den der Leser aber noch erfahren wird.

Angekommen bei ihrer Gastfamilie blüht Malu nach und nach auf. Sie wächst immer mehr über sich hinaus, schließt Freundschaften, verliebt sich, gewinnt neues Selbstvertrauen. Ich mochte sie auf Anhieb, den Malus Weg ist kein leichter, aber ich bin ihn wirklich sehr gerne mit ihr gegangen. Vor der atemberaubenden Kulisse Tokios lernen wir Malu immer besser kennen und hoffen und bangen mit ihr.
Hier fand ich auch toll wie die Autorin alles schön mit Begriffen aus der japanischen Sprache gewürzt hat.

Der Schreibstil ist sowieso echt klasse. Sehr humorvoll trotz der eigentlich traurigen Vergangenheit die Malu bewältigen muss, bringt die Autorin einen immer wieder zum Schmunzeln. Die Figuren die Malus Weg in dem Buch kreuzen sind teilweise auch richtig schräg. Auch wenn mir der Part mit der Yakuza eher wie ein Ausflug ins Reich der Märchenwelt vorgekommen ist, musste ich immer wieder grinsen. Flüssig geschrieben und auch mit liebe zum Detail, so macht das Lesen Spaß und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.

Kritik habe ich aber auch ein wenig. Dieses ständige gestotterte- und zwar von ALLEN Figuren die etwas unangenehmes mitzuteilen hatten- ging mir richtig auf die Nerven. Einmal ist es ok, zweimal auch noch aber ständig ist das nur noch schrecklich und wenn das auch Erwachsene machen, uff. Dann fand ich die Szene etwas befremdlich in der Malu die noch nie ein Erdbeben miterlebt hat, ihre Gastschwester trösten musste, hier haben die beiden Figuren mal eben die Rollen getauscht und es für mich unglaubhaft wirken lassen. Dieser Besuch im Geisterreich war mir dann auch zu viel Fiktion, sorry. Ebenso die Szene in der Malu mit dem Yakuza und dem Auto diesen Sprung gemacht haben. Das war sehr unglaubwürdig. aber ansonsten war es eine wirklich tolle und sehr berührende Stelle.

Eine wirklich sehr schöne und sehr humorvoll geschriebene Geschichte über ein Mädchen das in einer aufregenden Stadt wieder zu sich selbst findet. Ich mochte Malu auf anhieb und der Schreibstil ist echt klasse. Auch wenn ich etwas Kritik mitbringe hat mir das Buch echt wahnsinnig gut gefallen. Die Autorin schreibt mit Liebe über eine Stadt die pulsiert und aufregend ist und als Leser fühlt man sich mitten in der Geschichte. Ein sehr schöner Roman für junge Leute, mit tollen Werten und wirklich schrägen und witzig interessanten Figuren. Absolute Kaufempfehlung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert