cbj, JahresHighLight 2024, Jugendbuch, Rezension

Sturmflirren von Yasmin Shakarami

Sturmflirren ist bereits das zweite Buch der Autorin das ich gelesen habe. In ihrem ersten Band Tokioregen störten mich einige Dinge, hier auch?

Fangen wir erst mal mit dem Inhalt an. Hier geht es um Rea, eine Diplomaten Tochter der es auf den ersten Blick an nichts zu fehlen scheint. Sie trägt teure Sachen, hat das neueste Handy aber leider läuft in ihrem Leben derzeit so einiges gewaltig schief. Zuerst hat sie das Gefühl immer Pech zu haben und es sieht auch so aus, denn bei der Fahrprüfung fällt sie durch weil sie sich in ihre Angst hineinsteigert, dann klappt auch mit ihrem Freund nichts wirklich, ihr erstes Mal ist eher ein Schockerlebnis und dazu kommt noch, dass sie die Rolle in der Theateraufführung nicht bekommt, weil ihre Eltern sie mit nach Doha, Katar, nehmen wollen. Schnell ist für Rea klar- sie muss verflucht sein. Soviel Pech kann man einfach nicht haben. Geknickt zieht sie sich in sich selbst zurück und gibt sich auf.
Erst in Katar beginnt Rea sich  langsam wieder zu öffnen. Sie lernt bei einem ihrer Ausflüge Shabah kennen, der ihr seitdem immer im Kopf herumspukt. Langsam öffnet sie sich immer mehr dem neuen Land und seinen Gebräuchen, sie lernt neue Freunde kennen und schließlich landet sie auch auf einer der berüchtigten Wüstenpartys, mit einer Gruppe Frauen, die wild und leidenschaftlich zeigen, das sie nicht unterdrückt werden können. Jede von ihnen hat eine eigene, starke Persönlichkeit und Rea lernt viel von ihnen.

Klingt vielleicht etwas komisch, soll aber die Thematik des Romanes zeigen, das Frauen die einen anderen Glauben leben, deshalb nicht unbedingt unterdrückt oder untertänig sind. Mir gefiel diese andere Sichtweise richtig super und ich fand diese Frauen sehr stark und bewundernswert. Auch die anderen Traditionen und Feste wurden so wunderschön beschrieben das ich am liebsten dabei gewesen wäre. Alleine der Part mit dem Falken war sehr interessant und toll beschrieben.

Die Charaktere sind klasse und sehr authentisch. Ok mit einer kleinen Kritik: dieses nervige gestottere von Rea immer oder auch ihren Eltern. Das ist mir schon in Tokioregen auf die Nerven gegangen. Immer dieses D-das..w-was.. Das fand ich einfach super nervend. Das ist aber auch die einzige Kritik hier. Der Rest hat mir nämlich super gefallen. Alleine wie Frau Shakarami die Wüste, beschreibt klingt magisch. Man will dann auch dahin, will es selber sehen. Ich hatte beim Lesen immer das Gefühl Wasser trinken zu müssen, weil sie alles so gut beschrieben hat, das ich mich fühlte ich wäre da.
Zum LGBTQIA+ Part des Buches: Wow, also das hatte ich so nicht kommen sehen aber hey, es passte einfach perfekt. Krass wie die Autorin gleich zwei so wichtige Themata in einem Buch verarbeitet hat.

Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, es ist ein Buch das man einfach lesen sollte. Für mich ein Jahres Highlight 2024. Ich bin super begeistert von dieser tollen Autorin. Sie hat es meisterlich geschafft gleich zwei wichtige Themen in einem Buch unterzubringen und dabei den Zauber der Wüste mit ihrem magischen Schreibstil gewürzt. Ich freue mich schon auf die nächsten Bücher von ihr. 100% Kaufempfehlung.

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